Pflanzliches Embryonalgewebe mit hochpotentem Inhalt

31. Aug 2018

Interview mit der Heilpraktikerin Silke Uhlendahl

Silke Uhlendahl
Silke Uhlendahl

Liebe Silke Uhlendahl, vielen Dank, dass Du zugesagt hast, der Gemmo-Community ein Interview zu geben, denn für mich bist Du schon seit Jahren mit dieser Methode verknüpft. Wie ist Dein Blick auf die Gemmotherapie? Erinnerst Du Dich noch daran, wann und wie Du das erste Mal auf die Gemmotherapie aufmerksam wurdest?

Silke Uhlendahl : Wann genau ich erstmalig über die Gemmotherapie gehört habe, kann ich gar nicht mehr sagen. Vor über 20 Jahren habe ich eine Phytotherapieausbildung an der Walter-Knäpper-Schule in Bochum absolviert. Aber damals war die Gemmotherapie in Deutschland noch weitgehend unbekannt. Das Ausbildungs-Curriculum konzentrierte sich auf Phytotherapie, für den Einzug der Gemmotherapie war es damals noch zu früh.

Präsent wurde das Thema dann allerdings vor einigen Jahren durch den Austausch mit Kolleginnen. Die Therapiemethode sprach mich an, ich hatte Freude daran, mich damit zu beschäftigen. Ungefähr 2012 haben wir die Gemmotherapie dann erstmalig auch im Arbeitskreis Frauenheilkunde des Bundes Deutscher Heilpraktiker (BDH) zum Thema gemacht und haben es dann auch in die Phytotherapieausbildungs-Webinare der Isolde-Richter-Heilpraktikerschule aufgenommen.

Die Methode hat so viele Aspekte, dass es nie ganz gerecht sein kann, nur ein paar Schlaglichter herauszugreifen. Aber ich frage dennoch: Was ist für Dich das Besondere an dieser Therapie?

Natürlich ist es nicht leicht, die Antwort zu fokussieren. Andererseits aber kann ich sehr genau sagen, was mich an der Gemmotherapie beeindruckt: Es sind die Ansätze und Überlegungen zum pflanzlichen Embryonalgewebe und seinen hochpotenten Inhaltsstoffen, die mich faszinieren. Diese hochwertigen Mittel in einem Fläschchen zugänglich zu machen, ist aus therapeutischer Sicht sehr wertvoll.

Nachdem ich viel über die Gemmotherapie gelesen hatte, ging mir die Idee durch den Kopf, doch mal einen Selbstversuch zu machen, um zu schauen, wie die Mittel wirken. Ich habe dabei spontan zur Silberlinde gegriffen. Kennst Du diese Neugier auch? Hast Du ebenfalls ein Mittel ausprobiert? Welches? Magst Du uns vom Ergebnis berichten?

Ja, natürlich habe auch ich verschiedene Mittel an mir selbst getestet! Die eigene Beschäftigung mit der Methode schreit ja geradezu danach, die Knospenmazerate auch auszuprobieren. An erster Stelle nennen ich hier natürlich die Schwarze Johannisbeere, denn sie hat mich spürbar schon vor schlimmeren Infekten bewahrt. Gleich zu Anfang eines Infekts angewendet, kam manchmal die Erkältung gar nicht erst richtig durch, sondern wurde durch das Mittel rechtzeitig abgefangen. Auch bei Allergien hab ich das Knospenmittel in der Familie mit Erfolg angewendet!

Gibt es so etwas wie ein „Lieblingsmittel“ aus der Gemmotherapie für Dich? Welches? Wieso gerade dieses?

Tatsächlich haben sich inzwischen mehrere Mittel in meinem Behandlungsplan verankert. Ganz besonders hervorheben möchte ich aber die Schwarze Johannisbeere, die so vielfältig einsetzbar ist und mit der ich schon so gute Erfolge erzielte. Unbedingt möchte ich außerdem die Himbeere, ein wichtiges Mittel in der Frauenheilkunde, nennen. In der Praxis ist mein Schwerpunkt die ganzheitliche Frauenheilkunde und in diesen Bereichen hat sich die Gemmotherapie mehrfach bewährt! 

Möchtest Du uns einen Fall schildern oder von einer besonderen Erfahrung berichten?

Die Himbeere kann Teenagermädchen bei Menstruationsschmerzen helfen und unterstützt beispielsweise bei Kinderwunschpatientinnen hervorragend in der Zyklusregulation. Beides habe ich mehrfach erfahren dürfen und gesehen, wie sanft und schnell die Gemmomazerate wirken!

Kannst Du feststellen, dass die Methode in den letzten Jahren in Deutschland bekannter wurde? Fragen Patient*innen vielleicht sogar gezielt danach?

Ja ich habe schon Patient*innen gehabt, die danach gefragt haben, vor allem, wenn sie auf Empfehlung zu mir kamen! Sie verlangten dann nach dem „ leckeren Pflanzenspray“, das bei Menstruationsbeschwerden helfen würde! Die Mittel, die ich verwende, werden als Mundspray gegeben und sind geschmacklich sehr angenehm.

Und jetzt noch zu unserer Gemmo-Community: Wir sind angetreten, um eine Vernetzungsmöglichkeit zum Thema Gemmotherapie für Therapeuten, Patienten, Apotheker und einfach nur Interessierte zu schaffen. Magst Du uns etwas mit auf den Weg geben oder Dir etwas wünschen, das wir Deiner Meinung nach umsetzen könnten?

Ich freue mich über Euer Engagement, daher gebe ich natürlich gerne meine Empfehlungen und Hinweise mit auf den Weg.

Was ich sehr sinnvoll finde, auch um die Gemmotherapie noch bekannter zu machen und Interessierten einen Zugang zu ermöglichen, sind Therapeutenlisten und Apothekenlisten.

Auch wenn die Community insgesamt herstellerneutral auftreten möchte, fände ich es gut zu wissen, welche Firmen bei welchen Apotheken vertreten sind. Vielleicht könnt Ihr hier ein Verzeichnis anlegen.

Und noch einen weiteren Wunsch hätte ich: Da sich die Gemmotherapie perfekt mit der Spagyrik gemeinsam anwenden lässt, wären auch diesbezüglich Informationen wünschenswert.


Silke Uhlendahl (Jahrgang 1971) ist seit 1988 im Gesundheitswesen tätig. Neben einem Grundstudium der Humanmedizin absolvierte sie eine dreijährige Vollzeitausbildung in Naturheilkunde und zahlreiche Weiter- und Fortbildungen in verschiedenen Bereichen der Heilkunde. Seit 2000 ist sie als Heilpraktikerin zugelassen und praktiziert in Essen in der von ihr gegründeten Vollzeitpraxis (www.praxis-sichtzeichen.de).

Ihre Praxisschwerpunkte sind die ganzheitliche Frauenheilkunde, Hormonberatung sowie Schmerz- und Allergiebehandlungen. In ihre therapeutische Arbeit integriert sie verschiedene Ansätze aus der klassischen Naturheilkunde, Homöopathie, Spagyrik und Gemmotherapie, Akupunktur und manuelle Therapien. Silke Uhlendahl gibt ihr Wissen in Seminaren, Webinaren und Vorträgen weiter.

Besonders am Herzen liegen Silke Uhlendahl die Vernetzung und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Heilpraktiker*innen, Hebammen, Ärzt*innen, Psycholog*innen, Physiotherapeut*innen und anderen Heiler*innen.

Neben ihrer Tätigkeit in der Naturheilpraxis setzt sie sich engagiert für die ganzheitliche Frauenheilkunde ein und leitet beim BDH (Bund Deutscher Heilpraktiker) den Arbeitskreis ganzheitliche Frauenheilkunde mit seinen regelmäßigen Veranstaltungen in Essen und Vorträgen auf Heilpraktikerkongressen.

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